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Rheinpfalz, Datum unbekannt53 Kilometer Triftweg mit Mauerwerk 1845 umfangreiche Trift-Baumaßnahmen - Vier Jahre später
Eisenbahnverbindung Es ist einigermaßen
verwunderlich, daß noch 1845, nur vier Jahre vor der Indienststellung der
durchgehenden Eisenbahnverbindung von Ludwigshafen
ins Kohlerevier bei Bexbach, an den Bachläufen des Triftamts Neustadt
unifangreiche Triftbaumaßnahmen vorgenommen worden sind. Das geht aus einer
abschnittsweisen Versteigerung der Baumaßnahme zum Mindestgebot hervor, die am
17. März 1845 in Anwesenheit des Triftbeamten Späth, Neustadt, und des
Frankensteiner Bürgermeisters Eymann in Frankenstein erfolgt ist. Die Trift,
das Flößen ungebundener Holzstämme,
war von großer Bedeutung für den
Holztransport im Pfälzerwald. Johann Späth war von 1836 bis 1868 Leitender Beamter des
Triftwesens. 1797 in Kaiserslautern
geboren, erwarb er sich als Forsteleve bei der ersten Regietrift Erfahrung und
hatte 1822 auch als Revierförster
in Neidenfels seine Aufgabe gefunden. Unter seiner Leitung erreichte der Triftbetrieb seine größte
Ausdehnung. Späth war überdies
auch als Sachverständiger für die Fischerei geschätzt und als Vertrauensmann
der Pfalzbahn für die Schwellenholzübernahme tätig. Späth ist 1868
gestorben. In Elmstein war in den Jahren 1841 bis 1878 Franz Ludwig Hauber aus
Rhodt Triftmeister, in Haßloch von 1843 bis 1895 Ludwig Schmalenberger. Der
Submission in Frankenstein vorausgegangen war eine Ausschreibung im damaligen
Amts- und Intelligenzblatt und Wochenblatt, die auf Grund
des genehmigten Triftbauetats für 1844/45 möglich war. Unterlagen dazu
sind im Besitz des RHEINPFALZ- Lesers
Willi Walter, Deidesheim, erhalten geblieben. Zugelassen waren Steine aus dem im
Staatswald gelegenen Steinbruch am Schenkenbrunnen oberhalb Neidenfels, aber
auch aus den Steinbrüchen am Wolfsberg in der Gemarkung Haardt. Die Bruchsteine
mußten aus gutem Korn sein und durften sich nicht in Wasser auflösen. Es
wurden nur Angebote von Unternehmen berücksichtigt, die schon ähnliche
Arbeiten mit Erfolg ausgeführt hatten. Selbstredend war auch die Beschaffenheit
der für die Kanalwände und Stürze zur Verarbeitung kommenden Quader genau
festgeschrieben: Rauh abgeschlitzt und mit einem
Randschlag mit dem Hammer versehen mußten sie sein, nach den
vorgegebenen Abmessungen maßgerecht
und rechtwinkelig gearbeitet, und sie hatten auf Lager- und Stoßfügen genau zu
schließen. Termin für die Bauausführung war - bei zehn Prozent des
Steigpreises Konventionalstrafe - der 15. September 1845. „Was indessen die
Mauer am Armbrustschulhaus zu Neustadt betrifft", heißt es in den
Auftragsbedingungen, „so muß dieselbe während
der Abschlagung des Baches,
behufe der Aufbauung der Mauer an der Rittergartenstraße, hergestellt werden.
Der betreffende Steigerer hat daher sämtliche Materialien bis zu dieser Zeit
beizubringen." Im Ungertal, einem rechten Seitental des Leinbachtals,
wurden in der Zuständigkeit der Triftmeisterei Elmstein damals ein Kanal und
ein Holzplatz gebaut. Die Maßnahme wurde in vier Abschnitten vergeben an
Christoph Hinkel, Frankenstein, (91, 25 Meter Kanallänge zu 212 Gulden, 6
Kreuzer), der Christoph Burger aus Weidenthai als Teilhaber dazunahm, ferner an
Friedrich Vaudrin aus Weidenthai, der die Kollegen Sabin Müller und Adam
Laubscher aus dem gleichen Ort in seine Arbeitsgemeinschaft nahm (76,50
Meter zu 179 Gulden, 2 Kreuzer) und schließlich Philipp Haag, Weidenthai, mit
Matheus Kaiser, Esthal als Teilhaber (80, 50 Meter zu
197 Gulden, 29 Kreuzer).Auch mit
dem Abschnitt vier mit einer Kanallänge von 83, 5 Meter wurden zu 197 Gulden
58 Kreuer Haag und Kaiser beauftragt. Die Ufermauern am rechten
Speyerbach-Ufer längs des Armbrustschulhauses
in Neustadt auf eine Länge von 105 Metern bei 1,20 Meter Höhe bekam zum
Preis von 428 Gulden 24 Kreuzer Elias Stolleis aus Gimmeldingen in Auftrag, der
Georg Heck aus Haardt als Subuntemehmer hinzuzog.
- Alle Namen entsprechen der
Schreibweise des amtlichen Protokolls. - Auch in der Triftmeisterei Haßloch war eine Quadermauer zu bauen, und zwar auf der linken Speyerbachseite oberhalb der Frohnmühle auf einer Länge von 34 Meter und mit einer Höhe von ebenfalls 1,20 Meter. Diesen Auftrag bekam zu 53 Gulden 16 Kreuzer Johannes Gretner aus Weidenthal. -Die gleichen Maurerbetriebe ersteigerten zu 54 Gulden 54 Kreuzer auch das „Loos Nr. 27 des Etats einer Ufermauer auf dem Rehbache unterhalb der Iggelheimer Mühle auf einer Länge von 30,50 und einer Höhe von 1,50 Meter". Nach Vollendung des Ausbaues im Jahr 1860 waren im Gebiet der Neustadter Trift 33 Klausen sowie einschließlich Isenach und dem nicht mit Mauerwerk befestigten Floßkanal bis Frankenthai 140 km Triftstrecken geschaffen, davon waren 53 km mit Mauerwerk kanalisiert, das auch heute noch Bewunderung auslöst. Die letzte Triftrechnung wurde 1907 erstellt; damit hatte die Regietrift nach 9ojährigem Bestehen ihr Ende gefunden. (hi) |
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