Die Trift auf dem Speyerbach - ein Bach auf dem Holzweg
Übersichtkarte
1 Übersichtskarte
2
"Akustischer
Triftwanderführer
Breitenbach" (Projekt der ökologischen Grundschule Esthal)
Kartierung von triftbaulichen
Einrichtungen (keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit):
Erlenbach
- Breitenbach
Was ist die Trift?
Prägendes Element für den Speyerbach und die meisten seiner
Nebenbäche war über Jahrhunderte der Transport von Brenn- und Nutzholz von
Längen bis ca. 1,40 Meter. Über fast die gesamte Länge bis Neustadt war
der schon im 19.Jahrhundert mit massiven Sandsteinquadern ausgebaut, meist
kanalisiert, teils auch im Unterlauf, ebenso wie die Nebenbäche. Die Trift
hieß früher auch Flözerei oder Flößerei, darf allerdings nicht mit der
sogenannten gebundenen Flößerei von ganzen Baumstämmen verwechselt werden,
wie sie zum Beispiel im Voralpenbereich, im Schwarzwald (vor allem Murg und
Kinzig) oder zum Beispiel der wilden Rodach in Franken durchgeführt wurde. In
den großen Wäldern des Pfälzerwaldes gab es fast keine Strasse, daher wurde
in erster Linie der Bach als Transportweg bevorzugt.
Der Speyerbach im Oberlauf, eigene Aufnahme
Herkunft der Materialsammlung zur Trift:
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Eigene Recherchen im Landesarchiv Speyer, Kartenbestände
und Akten des ehemaligen Triftamtes Neustadt (Q22)
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Stadtarchiv Neustadt
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Literatur (s.u.)
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Eigene Bachkartierung: Erlenbach als Oberlaufes des
Speyerbaches, der Speyerbach selbst, die Nebenbäche Breitenbach und (mit
Einschränkung) Legelbach.
Abbildung: Ein Riesel im Erlenbachtal, Höhendifferenz
ca. zwei Meter
Die folgenden Aufnahmen
stammen aus dem Erlenbachtal:
Die Trift auf dem Speyerbach war ein im Mittelalter ein
wichtiger Wirtschaftszweig mit heute ungeahnt vielen Facetten. Vor Beginn der
Diplomarbeit war mir dieser Sachverhalt praktisch völlig unbekannt
(obwohl ich von hier stamme und der Speyerbach mitten durch meine
Heimatstadt fliesst und dachte über die lokale Kulturgeschichte recht gut
Bescheid zu wissen!! ). Im Landesarchiv Speyer gibt es einen riesigen Akten- und
Kartenbestand (z.B. Q22, Akten des ehemaligen Triftamtes Neustadt), der von mir
ansatzweise gesichtet wurde. Da ich reglerecht erschlagen wurde von der
Fülle und Qualität der Karten und Akten, entschloß ich mich daher, lediglich
das zur Verfügung stehende Material grafisch anspruchsvoll aufzubereiten,
sowohl das aus den Akten und Karten im Landesarchiv Speyer, wo ich viele Tage
mit aufregenden Studien zugebracht habe, das aus dem Stadtarchiv Neustadt und
jenes aus der Literatur zu diesem Thema.
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Eines der Schilder des von Herrn
Feyock ins Leben gerufenen Triftwanderweges rund um Elmstein, Aufnahme
vom Autor |
So stieß ich dort schon zu Beginn meiner Recherchen zum Thema
durch Zufall auf das Original der
Trifturkunde von 1403, wo König Ruprecht, den Flößern Abgabenfreiheit
zugesteht.
Von besonderem Wert sind meiner Meinung nach besonders vier
Publikationen. Sie wurden gescannt und dann textkonvertiert. Mit Genehmigung der
Autoren stelle ich hier sämtliche Arbeiten im Inhalt gegliedert und zum Teil
durch eigene Fotos ergänzt zur Verfügung.
Zentrale Arbeit:
Gerd Norbert Meyer,
"FLÖßEREI UND TRIFTWESEN IN DER PFALZ", innerhalb des Buches
"Altes Handwerk und
Gewerbe in der Pfalz, Pfälzerwald",
Waldbauern, Waldarbeiter, Waldprodukten- und Holzwarenhandel,
Waldindustrie und Holztransport von Helmut Seebach (Herausgeber) erschienen. Die
Datensammlung von Gerd Nobert Meyer zur pfälzischen Trift ist bislang
einzigartig!
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T. Schmehrer: Geografische und historische Perspektiven
des Kulturlandschaftswandel am Beispiel des Triftwesens in der Bayerischen
Pfalz 1816-1860, Mitteilungen der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz, Nr.
15/1998
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Rolf Weber: Die Flößerei (Trift) auf dem Speyerbach,
aus "Neustadt an der Weinstraße, Beiträge zur Geschichte einer
pfälzischen Stadt, Kapitel: Die Flößerei (Trift) auf dem
Speyerbach," Seite 637ff
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JENTSCH, Christoph & LUKHAUP, Rainer: Die Holztrift im Biosphärenreservat
Naturpark Pfälzerwald als ein traditionelles Element der Kulturlandschaft. In: Beiträge zur Landeskunde
Südwestdeutschlands und angewandten Geographie (Dieter Anhuf & Christoph Jentsch, Hrsg.),
Mannheimer Geographische Arbeiten, Heft 46, 1998
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Zusätzlich habe ich alle mir zur Verfügung stehenden Zeitungsartikel und
Veröffentlichungen in Heimatblättern u.ä. archiviert, wahrscheinlich die
umfangreichste Sammlung die es zu diesem Thema gibt.
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Zeitungsartikel u.ä. zum Thema: Hier gibt es alles, was ich
bekommen konnte, besonders hilfreich waren hier Herr Moser aus Elmstein und
Herr Himmler aus Lambrecht, die über etliche Jahre Material zu diesem Thema
sammeln und auch selbst als Autoren tätig waren. Empfehlenswert sind
hierbei besonders die Artikel von Oberregierungsrat ELSNER und Forsthauptmann
HAUCK.